Endlich ist der Frühling da und zieht mich wieder mit aller Macht nach draußen. Bei schönstem Wetter bin ich am Dienstag zu einer kleinen aber feinen Wanderung im schönen Aargau in der Schweiz aufgebrochen. Die Wanderung dauert ca. 2 bis 2,5 Stunden und führt über den Chestenberg von einem Schloss zum anderen. Auch wenn wir nicht in den Bergen wandern waren, hat mir diese Tour sehr gut gefallen.
Wenn ich morgens mein gesundes Wandervesper richte, meinen Rucksack packe und meine Wanderschuhe schnüre, weiß ich, dass es wieder los geht. Unbekannte Wege warten darauf, von mir entdeckt und abgewandert zu werden. Dieses Mal hat es uns in den Kanton Aargau in der schönen Schweiz verschlagen. Sarah, meine Wanderfreundin der ersten Stunde, Sandrine und natürlich mein liebster Wanderbuddy Tom haben mich begleitet.
Zuerst ging es mit dem Zug via Zürich nach Mägenwil, wo bereits der Bus Richtung Lenzburg auf uns gewartet hat. An der Haltestelle Brunegg, Zentrum sind wir ausgestiegen und haben ein Stück die Straße runter die ersten Wanderschilder entdeckt. Nachdem ich zuerst mal meine langen Wanderhosenbeine abzippen musste, weil es doch schon sehr warm war, sind wir Richtung Schloss Brunegg losmarschiert. Der Aufstieg zum Schloss Brunegg dauert ca. zwanzig Minuten und ist ein wirklich anstrengender Einstieg in die Wanderung. Aber es lohnt sich, denn von hier oben hat man einen schönen Ausblick auf das Umland. Das Schloss Brunegg ist leider in Privatbesitz, deshalb konnten wir es nur von außen bestaunen.
Ein Stück den Weg zurück zeigt der Wanderwegweiser in Richtung Schloss Wildegg und dann weiter bis Wildegg selber. Die Wanderzeit bis in den Ort Wildegg ist ab hier mit 1h40 angegeben. Da wir zwischendurch aber mehrere Pausen gemacht haben, waren wir insgesamt länger unterwegs.
Ab hier führt ein schmaler Wanderpfad sanft aber stetig bergauf. Wir sind an blühenden Frühlingswiesen vorbeigekommen und konnten durch die Bäume immer wieder einen Blick auf das Aargau erhaschen. Da es mittlerweile doch ziemlich warm war, waren wir sehr froh, dass wir unter dem Schutz der Bäume wandern konnten. Der Gratweg selbst ist ein bisschen holprig, wir sind buchstäblich über Stock und Stein gelaufen. Bei Nässe muss man hier unbedingt aufpassen, teilweise geht es auf der Seite des schmalen Weges steil nach unten. Die reine Wanderzeit über den Gratweg beträgt ungefähr eine Stunde. Immer wieder laden Holzbänke in der Sonne zu einer Pause mit Aussicht ein. Kleiner Tipp, mach es nicht wie wir und setze dich gleich auf die erste Bank, die nach dem steilen Aufstieg auf dich wartet. Nur ungefähr 15 Meter weiter um die nächste Kurve wartet nämlich schon die nächste Bank mit einer viel schöneren Aussicht.
Gegen Ende des Gratweges sind wir auf dem Chestenberg angelangt. Er liegt auf einer Höhe von 647 Meter und ist der höchste Punkt der Wanderung. Ab hier führt der Weg langsam wieder nach unten. Schon bald ist der felsige und holprige Gratweg zu Ende und wir kamen am nächsten Wanderschild vorbei. Hier teilt sich der Weg und wir folgten dem breiteren Waldweg nach links. Jetzt merkt man, dass man wieder stetig an Höhenmetern verliert. Nach einem weiteren Fotoshooting mit meinen Wanderfreunden, führte der Weg wieder aus dem Wald und direkt auf einen Spielplatz. Hier haben wir erstmal angehalten und nochmal eine Pause gemacht. Erst nachdem wir unsere Sachen wieder zusammengepackt hatten, haben wir gemerkt, dass wir nur noch 50 Meter vom Schloss Wildegg entfernt waren.
Bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein hat uns das Schloss mit seiner wunderschönen Gartenanlage empfangen. Staunend sind wir am Schlossgarten vorbei gelaufen, der Frühling hat sich mächtig ins Zeug gelegt, überall blühten die verschiedensten Blumen. Vorbei am Hauptgebäude kommt man zu einem kleinen Innenhof, wo es auch eine öffentliche Toilette gibt. Wir haben erstmal unsere Wasserflaschen aufgefüllt und nochmal eine Ladung Sonnencreme aufgetragen. Schloss Wildegg wurde im 13. Jahrhundert errichtet und ist seit einigen Jahren im Besitz des Kantons Aargau. Es gibt ein Museum und auch Führungen können gebucht werden. Wir haben uns aber dagegen entschieden, zumal Hunde auch keinen Zutritt zum eigentlichen Schloss haben. Deshalb haben wir uns im Schlossbistro ein Eis geholt und es draußen vor dem barocken Gemäuer gegessen.
Danach haben wir uns dann auf den Weg in den Ort Wildegg gemacht. Vorbei an Ziegen, Kühen und einem kleinen Hof sind wir bergab Richtung Bahnhof gelaufen. Nach ungefähr zehn Minuten sind wir dort auch angekommen und hatten das Glück, dass kurz darauf der nächste Zug Richtung Aarau fuhr. Von dort aus sind wir weiter nach Zürich, wo sich unsere Wege dann getrennt haben.
Insgesamt dauert die Wanderung ohne Pausen je nach Wandertempo ca. 2 – 2,5 Stunden. Wir haben es gemütlich angehen lassen und haben so ohne große Mühe die 280 Höhenmeter nach oben und 330 Höhenmeter nach unten geschafft. Bis zum Schloss Brunegg und auch zum Schloss Wildegg ab Wildegg selbst, kann man problemlos auch mit einem Kinderwagen wandern. Der Gratweg selbst ist allerdings nicht für Kinderwagen geeignet, hier gibt es zu viele Felsstücke und auch Wurzeln.
Ich habe den Tag sehr genossen und wieder einmal gemerkt, wie viel Spaß mir die Bewegung in der freien Natur macht. Dieses Jahr hab ich noch so einige Wanderungen geplant, du wirst mich dabei wie immer auf meinem Blog begleiten können. Schön, dass wir es endlich mal geschafft haben, alle drei zusammen wandern zu gehen. Ich hoffe ganz fest auf eine Wiederholung in dieser Konstellation Ende Juni!