Artikel
0 Kommentare

Ahorn-Wanderung Oberblegisee

Oberblegisee Wanderung

Die sonnigen und warmen Tage haben mich wieder voll in Wanderlaune versetzt. Ich liebe es Zeit draußen zu verbringen und bin zum Wandern am liebsten in den Schweizer Bergen unterwegs. Da dort jetzt aber noch das allerbeste Skiwetter herrscht, muss ich mich mit solchen Wanderungen noch ein bisschen gedulden. Deshalb bin ich im Moment meist bei mir in der Region unterwegs und entdecke auch da immer wieder neue und schöne Wanderwege. Trotzdem will ich ein bisschen in Erinnerungen schwelgen und auch dich auf wunderbare Wanderungen in der kommenden Wandersaison einstimmen. Aus diesem Grund gibt es heute einen kleinen Rückblick auf meine Wanderung zum Oberblegisee im Kanton Glarus, die ich letztes Jahr im Herbst gemacht habe. 

Zusammen mit meinem Wanderfreund Tom bin ich letzten September zu dieser wunderschönen Wanderung aufgebrochen. Zuerst sind wir mit dem Auto via Zürich nach Linthal gefahren, wo wir direkt an der Talstation der Braunwaldbahn parken konnten. Wir waren zwar unter der Woche unterwegs und es waren noch nicht so viele Leute vor Ort, aber ich denke auch am Wochenende bekommt man hier problemlos einen Parkplatz. Nachdem wir an der Talstation unsere Tickets gekauft hatten, ging es auch schon mit der Standseilbahn fast 600 Höhenmeter aufwärts nach Braunwald. Der wunderschöne Ferienort Braunwald ist nämlich autofrei und nur mit der Standseilbahn, dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar. 

Braunwald

Braunwald

Auf einer Höhe von 1256 Metern angekommen, weisen verschiedene Wegweiser den Weg zu den unterschiedlichsten Wanderungen. Wir sind immer Richtung Oberblegisee gewandert, was am ersten Wegweiser mit einer Entfernung von 2 Stunden angeben ist. Da wir aber unfreiwillig noch einen Abstecher zur Orenplatte gemacht haben, waren wir ein bisschen länger unterwegs. Die ersten fünfzehn Minuten sind wir über asphaltierte und gekieste Wege durch Braunwald stetig nach oben gelaufen.Braunwald

Der Weg führt über gut befestigte Wanderwege immer weiter nach oben Richtung Oberblegisee. Wer die Augen offen hält, entdeckt unterwegs den Aussichtspunkt Flueboden auf der rechten Seite. Eine Schutzhütte mit Bänken und einer Grillstelle laden zu einer kleinen Pause ein. Und da wir schon ungefähr 1,5 Stunden unterwegs waren, haben wir auch genau das gemacht. Die wundervolle Aussicht auf das Tal und die umliegenden Berge war genial und die Pause so gleich noch entspannender. Als wir dort vorbei gekommen sind, gab es auch Feuerholz und eine Axt um es zu zerkleinern. Einer kleinen Grillpause steht also nichts im Wege.

Bächital

Vom Flueboden ging es erst mal weiter auf dem breiten Wanderweg nach oben. Auf der linken Seite war der Wald und zu unserer rechten der traumhafte Ausblick auf die umliegenden Berge. Ich liebe es auf solchen Wanderwegen unterwegs zu sein. Durch die tolle Aussicht fällt mir die Anstrengung der Wanderung gar nicht so auf und die Tour ist Entspannung pur für mich! Nach einem kurzen Abstieg durch den Wald sind wir nach ungefähr zwei Stunden Wanderzeit im Bächital auf einer Höhe von 1383 Metern angekommen. Über die Hälfte der Höhenmeter war also schon mal geschafft.

Bächital

Über eine kleine Brücke gelangt man über den Bösbächi und weiter über einen Bauernhof steil nach oben zur Bächialp. Dort steht das kleine Bergrestaurant Bächistübli, was mit seiner Sonnenterrasse zu einer weiteren Pause einlädt. Bevor du dich jedoch auf diese Einkehrmöglichkeit verlässt, überprüfe bitte vorher die Öffnungszeiten. Im Winter ist das kleine Bergrestaurant komplett geschlossen, ab Mai teilweise und erst ab Juni wieder täglich geöffnet. Da ich mittlerweile aber schon ganz ungeduldig auf den Ausblick auf den Oberblegisee gewartet habe, haben wir diese Pausenmöglichkeit ausgelassen. Über Weiden (Vorsicht freilaufende Kühe) sind wir weiter über schmale Wanderpfade gewandert. Hinter jeder Kurve habe ich den Oberblegisee erwartet, er ließ aber noch ein bisschen auf sich warten. Erst nach einer weiteren halben Stunde, führte der Pfad um den Hang herum und genau auf den Oberblegisee zu. 

Oberblegisee

Und ich muss schon sagen, dieser Ausblick war die Wanderung alle mal wert. Der idyllische Bergsee liegt auf 1449 Metern über Meer am Fuße des Glärnisch und ist eingebettet in die wunderschöne Alpenflora. Laut Internet soll der See tiefblau sein, bei unserem Besuch leuchtete er allerdings eher blaugrün. Aber wahrscheinlich kommt das auch auf das Wetter, die Tageszeit und die Sonneneinstrahlung an. Das Ufer des Oberblegisee lädt zu einer Pause ein und ich bin zufrieden und glücklich eine ganze Weile in der Wiese gesessen und hab mein Wandervesper gegessen. Wer mag, kann im See auch baden, Tom zumindest hat es gemacht, mir war es dafür allerdings zu kalt.

Nach unserer wohlverdienten Pause sind wir halb um den See herum gelaufen und haben uns an den Abstieg Richtung Brunnenberg, Bergstation gemacht. Auf breiten Wanderwegen legten wir innerhalb von einer Dreiviertelstunde die rund 350 Höhenmeter bis zur Bergstation der Seilbahn zurück. Ungefähr die Hälfte der Strecke führt genau durch Kuhweiden hindurch und wir sind quasi im Slalom um die stehenden und liegenden Kühe gelaufen. Da hat sogar Tom seine große Klappe gehalten und ist ganz kleinlaut und friedlich an meiner Seite gelaufen. Ich muss schon sagen, ganz wohl war mir bei der Sache nicht. Vor allem, weil ich mit Hund unterwegs war. Aber die Sorgen waren umsonst, die Kühe haben uns überhaupt nicht beachtet und man hat gemerkt, dass wir nicht die ersten Wanderer waren, die sie getroffen haben. 

Und wieder bergab

In rund 6 Minuten haben wir mit der Luftseilbahn die 500 Höhenmeter nach Luchsingen zurückgelegt und sind nach einem kurzen Fußmarsch am Bahnhof Luchsingen-Hätzingen angekommen. Von dort aus verkehrt die S-Bahn im Stundentakt zwischen Zürich und Linthal und wir sind innerhalb von 8 Minuten mit dem Zug zurück nach Linthal Braunwaldbahn gefahren.

Die reine Wanderzeit dieser Wanderung beträgt ungefähr 3,5 Stunden und ist auch als Wanderanfänger gut zu meistern. Da es aber auch mal über holprige Wanderpfade steil nach oben und unten geht, solltest du auch bei dieser Wanderung nicht auf gute Wanderschuhe verzichten. Falls du ohne Hund unterwegs bist, erleichtern dir Wanderstöcke vor allem den steilen Abstieg am Ende der Wanderung. Ich hoffe, dir hat dieser Wanderbericht gefallen und ich konnte dich zu eigenen Wanderungen motivieren. Vor allem in der kälteren Jahreszeit lohnt sich auch eine Wanderung, die nicht durch die Schweizer Bergwelt führt, aber dennoch tolle Ausblicke zu bieten hat – Wanderung auf dem Uetliberg in Zürich

Viel Spaß beim Nachwandern!

 

Schreibe einen Kommentar